Mittwoch, 5. Dezember 2012

Südamerika, VII Akt

auf dem Weg nach Chile
Wahrscheinlich ein letztes Mal in dieser Reise sollte es auf über 4.000m Höhe gehen, genauer gesagt auf 4.726m über den Paso de San Francisco. Damit wir dieses Erlebnis in guter Erinnerung behalten, zeigte sich Argentinien von seiner besten Seite: neben wunderschöner Natur gab es eine tolle, sanft ansteigende Asphaltstraße, die mit zahlreichen, kostenlosen Schutzhütten aufwartete. So stand einer windstillen Nacht am Kaminfeuer nichts im Wege!




gratis Unterkünfte inArgentinien
am Pass
Lager für die windige Nacht

Vorbei am höchsten aktiven Vulkan der Erde ging es weiter durch den National Park Nevado Tres Cruzes, der mit seinen farbigen Salzseen, großen Sanddünen und schneebedeckten Bergen „Altiplano Feeling“ auslöste.



toller Frühstücksplatz
auf chilenischer Seite
im NP Tres Cruzes


 
Strand von Bahia Inglesa
In Copiapo, eine vom Bergbau lebende Stadt, war für uns die größte Attraktion ein Jumbo-Supermarkt von innen. Nach über 3 Monaten bolivianischen Märkten, war es schon ein komisches Gefühl durch die säuberlich aufgereihten, verpackt und verschweißten Lebensmittel zu gehen. Auch das Meer hatten wir seit Buenos Aires nicht gesehen und freuten uns deshalb auf den Badeort Bahia Inglesa. Leider waren die Temperaturen nicht sonderlich warm, was uns, nicht aber die Chilenen, vom baden abhielt. Wir genossen vielmehr die frische Brise bei einem schönen Spaziergang entlang des Strandes.

toller Sandstrand
Sonnenuntergang am Meer
erster Kontakt mit dem kühlen Nass


Pinguine
Auch die nächsten Tage wurden vom Pazifischen Ozean beeinflusst. An Stelle der asphaltierten Panamericana wählten wir kleine Pisten entlang des Meeres. So hatten wir immer wieder Gelegenheit zu ausgedehnten Spaziergängen entlang des Meeres um dabei Delphine,  Robben und sogar kleine Pinguine zu sichten -  Natur pur!



Rathaus in La Serena
So führte uns unser Weg direkt in die zweitälteste Stadt Chiles – La Serena. Und durchaus hat uns diese Stadt mit ihren zahlreichen Kirchen, schattigen Plazas und kolonialen Gebäuden gefallen. Die Stadt ist Ausgangspunkt in das Valle de Elqui, ein Tal welches durch den Elqui-Fluss begrünt wird und somit einen starken Kontrast zur sonst tristen Wüstengegend bildet. In den Tälern werden meist Trauben angepflanzt, die die Grundlage für den in Chile berühmten Pisco-Schnaps sind. Natürlich ließen wir uns eine Tour durch eine solche Produktionsanlage mit anschließender Verköstigung nicht nehmen. 



Kirche in La Serena
Valle de Elqui
Camp im Tal
 

Durch den klaren, trockenen und meist wolkenlosen Himmel haben sich im Norden Chiles unzählige Observatorien angesiedelt, wovon einige für Touristen geöffnet sind. In einer Neumondnacht, machten wir uns auf, das Universum zu erkunden und waren wirklich vom Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre beeindruckt.

Unser anschließender Plan war hier nach Argentinien zu kreuzen, da es zwischen La Serena und Santiago nicht viel Sehenswertes gibt. Leider war der Pass gesperrt und wir somit gezwungen weiter in Chile zu verweilen, aber es gibt ja wirklich schlimmeres!


kleine Stärkung ;-)
üppiges Grün in der Wüste
Zufahrt zum NP Fray Jorge

einsame Strände am Weg
Ein Highlight hat die Strecke aber auf jeden Fall zu bieten: den National Park Fray Jorge. Zwischen Ozean und Kaktusbewachsener Halbwüste befinden sich 400 Hektar Regenwald, wie sie eigentlich 1.200km weiter südlich in Chile typisch sind. Grund dafür sind ein täglich vom Meer aufsteigender Nebel, der dieses Fleckchen Erde mit genügend Feuchtigkeit versorgt. Es ist ein wirklich tolles Gefühl, zwischen all der Wüstenlandschaft durch einen dichten Wald zu wandern.


Meeresfrüchte! Mhh!
Weiter südlich kommt man dann durch zum Teil wirklich tolle Badeorte, die zu Spaziergängen entlang der Strandpromenaden einladen. Auch kulinarisch hat diese Gegend einiges zu bieten und so wurden wir mit frischen Meeresfrüchten verwöhnt!



typische Häuser in Valparaiso
Valparaiso ist eine große Hafenstadt, die von zahlreichen Hügeln umgeben ist. Markant sind hier vor allem die durch farbiges Wellblech verkleideten Häuser. Wir verbrachten hier einen ausgiebigen Tag mit „Wanderungen“ durch die bunt bebauten Hügel, fuhren die älteste Drahtseilbahn der Stadt (1883) und saßen einfach in einem Café und genossen die Zeit.

Am nächsten Tag erwartete uns die Hauptstadt Chiles – Santiago. Die Stadt fällt auf durch ihre Sauberkeit aber auch durch ihre Schlichtheit. Am meisten begeisterten uns der riesige Fischmarkt, Cerro San Cristobal (ein Hügel von dem man einen tollen Blick über die Stadt hat) und die Catedral Metropolitana die zumindest von Innen durch ihre ungewöhnliche Bauweise auffällt. 

Plaza de Armadas, Santiago
Blick über die Stadt
frischer Fisch!

Da wir uns Beide in der Natur wohler fühlen, zog es uns weiter südlich in den National Park El Morado. Circa 100km vom Stadtzentrum entfernt, befindet man sich in einer anderen Welt: ein grünes Tal umrahmt von schneebedeckten Gipfeln! Unsere Wanderung durch den NP führte uns in  ein Seitental entlang dieser tollen Berge zu einer Lagune, die durch einen Gletscher gespeist wird. Definitiv eine unserer schönsten Wanderungen bis jetzt!

am Weg zum National Park
kurz vor unserem Ziel
Kulisse während unserer Wanderung


erster Abend bei unsere "Gastfamilie"
Und doch sind wir seit mittlerweile 10 Tagen immer noch in Santiago. Angefangen hat alles mit dem Austausch unserer Radlager in einer Werkstatt. Der Mechaniker wurde uns von Matthias (dem Motorradfahrer) in Bolivien empfohlen und da die Reparatur nicht vor dem Abend fertig geworden wäre, wurden wir kurzerhand zum Asado (BBQ) + Übernachtung eingeladen. Das Auto ist längst schon fertig und doch können wir uns einfach nicht von dieser herzlichen Familie lösen! So lernten wir, dass ein vernünftiges BBQ nicht vor Mitternacht beginnt und mind. 500 Gramm Fleisch pro Person beinhaltet, wie das Nationalgetränk Pisco Sour schmeckt, das man mit 50 Jahren immer noch bis um 4 Uhr Salsa tanzen kann und wie herzlich und lebensfroh die Chilenen sind. Wenig Schlaf, reichlich Alkohol und wenige ruhige Minuten sind wahrscheinlich das Geheimnis dafür!

typisches Asado
Moto-Cross Wochenende
Dani und Lore

der Chefkoch
erste Crossversuche
deutscher Hackepeter
 
Da auch unsere Zeit begrenzt ist, wollen wir noch diese Woche vorbei am höchsten Berg Südamerikas nach Mendoza aufbrechen, um dann am 21. Dezember kurz vor dem Ende der Welt das Ende der Welt zu verbringen.

Bis dahin und viele Grüße,

Jule und Steffen

1 Kommentar:

  1. aloah zusammen

    wir waeren interessiert an eurem nissan. Jedoch bereits ab Februar? Sind im Moment gerade in ushuaia und würden gerne mit einem Fahrzeug weiterreisen...
    wenn es eine möglichkeit gäbe für euch ihn schon nächstens zu verkaufen und der preis stimmen würde, hier unsere e-mail: enomi@gmx.ch

    vielen dank für eure antwort
    liebe grüsse vom ende der welt:-)
    simone und rollo

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