Der letzte Monat brachte uns 5.110 Kilometer weiter südlich und war gleichzeitig einer der Intensivsten unserer
Reise. Trotz dieser Vielzahl an Eindrücken, die man fast nicht in Worte fassen
kann, wollen wir es hiermit versuchen.
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an der Carretera Austral |
Nach einer letzten Verabschiedung
von unseren Schmidtis, führte uns unser Weg zuerst östlich, entlang von Seen,
die immer wieder von Vulkanen überragt werden, um uns dann südlich auf die
Carretera Austral (CA) zu bringen. Die 1240 km lange, meist unasphaltierte CA
wurde erst 1996 unter Pinochet fertig gestellt und verbindet den isolierten
Süden Chiles mit dem Norden. Trotz 20jähriger Bauzeit müssen einige Stücke noch
immer mit der Fähre zurückgelegt werden und somit bestiegen wir bei tollem
Wetter in Hornopirén unseren Kahn, um das Abenteuer CA beginnen zu lassen. Nach
einer schönen 6stündigen Fahrt durch Fjorde wie aus dem Bilderbuch legte unser
Schiff im privaten Pumalinpark an. Hier verbrachten wir eine knappe Woche, was
zum Teil mit dem mäßigen Wetter aber auch mit der grandiosen unberührten Natur
zu tun hatte. So wanderten wir zu entlegenen Bergseen, bestaunten die bis zu
2000 Jahre alten Alercewälder und verbrachten gute zwei Tage im Zelt aufgrund
von starkem Regen.
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erste Fähre auf der Carretera |
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endlich wieder fester Boden! |
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2000 Jahre alte Alerce im Pumalinpark |
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nach 7 Tagen endlich Sonne |
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unsere Hütte |
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Wasserfälle im kalten Regenwald |
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im NP Queulat |
200 km Schotter-, Wellblech-
und Schlaglochpiste trennten uns von unserem nächsten Ziel: dem Nationalpark
Queulat. Das Besondere an diesem Park ist ein über einer Felsschlucht hängender
Gletscher, den wir nach einer dreistündigen schönen Wanderung von einem
Aussichtspunkt bestaunen und fotografieren durften. Etwas weiter südlich im
Park befindet sich eine Wanderung durch den verzauberten Wald, der seinem Namen
alle Ehre macht! Denn von Moos überwucherte Baumstämme, die im Licht der
untergehenden Sonne in einem ganz besonderen Grün schimmern, sind für uns das
eigentliche Highlight dieses geschützten Fleckchen Erdes.
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im verzauberten Wald |
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Coyhaique |
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auf der Carretera Austral |
Weiter im Süden verändert
sich die Landschaft, anstelle von engen Tälern treten weite Ebenen, die
landwirtschaftlich genutzt werden. Coyhaique bildet das Zentrum der Region und
war für uns eine gute Gelegenheit unsere Treibstoff- und Essensvorräte wieder
aufzufüllen. Der Straße folgend wechselten sich eisbedeckte Berge, kalte
Regenwälder und türkisblaue Flüsse ab. Da die CA im Nichts endet, setzten wir
unseren Zielpunkt nach Caleta Tortel, ein auf Holzpfählen errichteter Ort.
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Caleta Tortel |
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abendliches Camp |
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Cerro Castillo |
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mitten drin |
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unter Gleichgesinnten |
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Frühstück! |
Ab hier fuhren wir einige
hundert Kilometer zurück, um an die internationale Grenze nach Argentinien zu
gelangen. Vorher brachte uns ein kurzer Abstecher in den wunderschönen
Chacabucopark. Komplett kostenlos mit einem toll gelegenen Campingplatz konnten
wir hier, die an das Altiplano erinnernde Landschaft genießen. Eine 25 km
Rundwanderung führte uns vorbei an vielen Bergseen, durch lichte Wälder und das
immer mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
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wunderschöner Aussichtspunkt |
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Guanacos in Chacabuco |
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auf unserer 25km Tour |
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türkisblauer See im NP Perito Moreno |
Entlang am größten Sees
Chiles, gelangten wir nach Argentinien. Nachdem wir den Schock über die hohen
Lebensmittelpreise verdaut hatten, waren wir bereit unser Weihnachtsgeschenk,
das seit November in einem Hotel lag, abzuholen. Nach 30 Minuten
Überzeugungsarbeit hielten wir ein Stück Heimat in unseren Händen. So kam es,
dass wir Ende Januar bei 30°C ein zweites Navidad feiern konnten.
Als nächstes besuchten wir
den südlich gelegenen Nationalpark Perito Moreno, in dem wir drei Tage mit
ausgedehnten Wanderungen und sogar ein bisschen Vogelbeobachtung verbrachten.
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im NP Perito Moreno |
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zweites Weihnachten |
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am Lago General Carrera |
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das Fitz Roy Massiv |
Der Straße folgend gelangten wir über El Chaltén zum nördlichen Teil des
Nationalparks Los Glaciares. Schon von hundert Kilometer Entfernung konnten wir
das bekannte Fitz Roy Massiv aus der Bergkette ragen sehen. Leider sollte uns dieses
tolle Wetter nicht immer gegönnt sein und so kam es, dass wir bei der Wanderung
zum eigentlichen Berg Fitz Roy leider nur Teile dessen zu Gesicht bekamen.
Tagsdrauf bei der Wanderung zum Cerro Torre hatten wir mehr Glück. Eine tolle
Wanderung mit grandiosen Ausblicken auf Gletscher und Bergmassiv machten uns
glücklich und zufrieden und so fuhren wir weiter zum Perito Moreno Gletscher.
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Cerro Torre |
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Wanderung zum Fitz Roy |
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auf dem Weg zum Cerro Torre |
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am Perito Moreno Gletscher |
Auch dieses Naturschauspiel
ist kaum in Worte zu fassen. Mit einer Breite von 5 km und einer Länge von 14
km ragt das ewige Eis bis zu 60 m hoch aus dem Wasser. Wir verbrachten den
ganzen Tag damit die verschiedenen Blautöne des Eises zu betrachten und
unzählige Fotos zu schießen, die doch nicht die ganze Schönheit des Gletschers
festhalten können.
Ein großes Highlight in der
Region wartete noch auf uns: Torres del Paine. Wieder in Chile, versorgt um
mehrere Wochen in der Wildnis leben zu können, konnte der Spaß beginnen.
Nachdem wir als Ausländer den 4fachen Eintrittspreis bezahlt hatten, durften
wir den Nationalpark betreten. Gleich am ersten Tag kämpften wir uns zum
Aussichtspunkt der bekannten Türme und wurden mit tollem Wetter belohnt. Am
folgenden Tag machten wir verschiedene Wanderungen zu Aussichtspunkten und
sammelten Kräfte für unsere geplante Zweitagestour. Diese führte uns entlang
von Seen ins Valle Frances, wo wir als einzige unser Zelt in einem
windgeschützten Wäldchen aufschlugen. Am nächsten Tag ging es bei schlechterem
Wetter zurück zum Auto, wo der Wind zur Belohnung sein Gebläse auf Maximum
stellte. Mit vereinten Kräften konnten wir das Zelt über die Nacht retten und
hatten so seit langem mal wieder eine schlaflose Nacht.
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Camp am Torres del Paine NP |
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unser ständiger Begleiter |
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an den bekannten Türmen |
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auf unserer 2 Tages Tour |
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traumhaft! |
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im Valle Frances |
Trotz seiner vielen Touristen
und der hohen Preise ist Torres del Paine, mit seiner Vielfältigkeit und seiner
grandiosen Schönheit, die Essenz Patagoniens und wir waren froh, dass wir ganze
fünf Tage darin verbringen konnten.
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Punta Arenas |
Da die südlichste
Kontinentalstadt, Punta Arenas, in unseren Reiseführern in den höchsten Tönen
gelobt wird, wollten wir diese natürlich nicht verpassen. Doch leider gilt auch
hier das gleiche wie für den Rest Chiles: was nicht von der Natur gemacht ist,
muss man sich nicht anschauen.
Tagsdrauf setzten wir mit der
Fähre nach Feuerland über und wurden mit outbackähnlicher Landschaft empfangen,
wenn bloß die Temperaturen nicht wären.
Bald wichen riesige Schafestanzias bewaldeten Hügeln, die schließlich in der
schneebedeckten Darwincordillera endeten. An einem wunderbar gelegenen Camp
nutzten wir das reichliche Feuerholz des Waldes und testeten unsere Fähigkeiten
im Brot backen und waren durchaus zufrieden.
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Camp auf Feuerland |
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Zeichen des Windes |
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beim Brot backen |
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Ushuaia |
Ein Grenzübergang und 350 km
weiter war es soweit, der für uns südlichste Punkt und damit unser großes Ziel
Ushuaia waren erreicht. Ein eisiger Wind und die Reklame für Antarktikareisen
machten uns die Nähe zum Südpol deutlich und verstärkten unseren Drang wieder
in den Norden zu kommen.
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unser südlichster Punkt! |
Nachdem wir uns die
südlichste Stadt der Erde mit ihrer Umgebung angeschaut hatten, gab es für
Donkey eine Sektdusche und einen
kräftigen tritt aufs Gaspedal in Richtung Norden. Doch davon später
mehr.
Viele Grüße, Jule und Steffen
Absolut geil!!!!! Wenn ich das so durchlese, frage ich mich ernsthaft, was ich hier eigentlich noch mache!!!!Ich finde das nach wie vor cool, dass ihr das so durchzieht! Weiterhin wünsche ich euch noch eine gute, unfallfreie und stets gesundheitlich optimale Weiterfahrt!!! LG, Tom :)
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