Nach nur 1,5h warten
und Zettel ausfüllen, hatten wir es tatsächlich geschafft! Über eine kleine
Brücke fuhren wir nach Bolivien ein!
Die ganze Aufregung
vor unserem ersten Grenzübergang machte der Freude platz endlich im gelobten
günstigen Land zu sein.
Doch dieses Land hat
so sehr viel mehr zu bieten als wir es erwarteten und uns vorgestellt hatten.
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Das Tal um Tarija aus der Ferne |
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Fleischmarkt in Tarija! |
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das, was ich am Besten kann |
Gleich am ersten Tag
zeigte Bolivien seine Vielfältigkeit. Von dem tristen, kargen Altiplano führte
die Straße hinab in eine begrünte enge Schlucht, um sich dann wieder in die
Höhe auf etwa 3500m zu winden. Eine große Ebene, umrundet von Bergen mit
kleinen Seen, Sanddünen, Flamingos und leider ohne die Möglichkeit unsere
Vorräte aufzufüllen, erwartete uns. Letzteres brachte uns dazu zügig weiter zu
fahren in ein herrliches grünes Tal mit der schönen beeindruckenden Stadt
Tarija.
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Wanderung in der Gegend um Tarija |
Sie ist sauber,
ordentlich und gab uns ein sicheres Gefühl – so völlig das Gegenteil von den
argentinischen Städten. Wir blieben einige Tage und erkundeten vorallem die
riesigen Märkte, auf denen es unvorstellbare Mengen an allen möglichen Obst-
und Gemüsesorten, unendlich viel Fleisch (vor allem von Rind und Huhn) und
Stände, an denen das Essen frisch und günstig zubereitet wird, gibt. So etwas
hatten wir in unserem Leben noch nicht gesehen und es war einfach toll!
Bolivien hatte schon zu diesem Zeitpunkt unser Herz erobert.
Auch die Gegend um
Tarija lud zum Verweilen ein und wir gingen wieder unserer
Lieblingsbeschäftigung nach: Wanderwege suchen.
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auf dem Weg nach Potosi
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koloniale Altstadt von Potosi |
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Potosi mit seinem "Cerro Rico" |
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Mit einem tränenden
Auge verließen wir nach einer Woche diesen Landstrich. Unser nächstes kleines
Ziel hieß Potosí. Auf ca. 4100m Höhe liegend, ist sie die höchste Stadt der
Erde und wird von dem Berg Cerro Rico (reicher Berg) überragt, der einmal das reichste
Silbervorkommen der Erde in sich barg. Seit 500 Jahren wird er unter widrigsten
Arbeitsbedingungen ausgebeutet und forderte schon 9 Mio. Menschenleben. Während
des Silberrausches im 16. und 17. Jahrhundert entstanden unzählige prächtige
Kirchen und schicke koloniale Häuser, die sich in engen Gassen aneinander
drängen. Diese Stadt ist faszinierend und abschreckend zugleich, denn immer
noch arbeiten 14-jährige Jungen unter schlechten Bedingungen in diesem Berg.
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in einem Schacht in Cerro Rico |
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dt. Fuhrpark in Potosi |
Mit einem Ehepaar aus
Berlin, die wir in Potosí kennen und schätzen gelernt haben, nahmen wir an
einer Tour in diesen berühmtberüchtigten Berg teil.
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Landschaft oestlich von Potosi |
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wunderschoenes Tal nahe Sucre |
Unsere Route führte
uns weiter Richtung Sucre, der Hauptstadt Boliviens. Doch bevor wir bereit
waren wieder in eine große Stadt einzutauchen, wollten wir erstmal unser
Camperleben genießen. Das taten wir auch in dem wunderschönen Tal hinter Sucre.
Grün, idyllisch, mit einem kleinen Canyon und einem Meteoritenkrater (Maraqua) zeigte
sich uns Bolivien wieder einmal von seiner schönsten Seite.
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Weg nach Maraqua |
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am Rande des Kraters |
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tiefer Canyon auf dem Weg |
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50km von der Hauptstadt Boliviens |
Wir genossen das
endlich milder gewordene Klima, eine Wanderung auf den Rand des Kraters, das
klare Wasser und diese in vielen Farben leuchtenden Berge um uns herum.
Wäre uns das Essen
nicht ausgegangen, würden wir wohl immer noch dort sitzen.
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auf dem Markt in Sucre |
Aber so mussten wir
dann doch zurück in die Großstadt Sucre. Durch Zufall fanden wir ein kleines,
niedliches Hostal, wo auch unser Donkey sicher untergebracht war und so konnten
wir die Stadt entspannt kennen lernen und waren wieder überrascht, wie angenehm
und schön eine Solche sein kann. Mit ihrem beschaulichen Markt, den hübschen
weiß getünchten Kolonialbauten, den sauberen Parkanlagen und den netten Kneipen
hat sie sich bei uns beliebt gemacht.
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Bierchen auf unserem Balkon |
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Friedhof der Hauptstadt |
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Rathaus von Sucre |
Gern wären wir noch
länger geblieben, aber unser Hostal setzte uns buchstäblich auf die Straße, da
sie eine andere Gruppe erwarteten.
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Schranken stellen kein Problem dar |
Wir fügten uns willig
und kehrten zurück in die Natur mit dem Ziel Nationalpark Toro Toro. Nachdem
wir einen Tag lang die Straße zum Park gesucht hatten, waren wir am Abend
endlich in die richtige Richtung unterwegs – nicht nur die Wanderwege sind
unzureichend markiert…
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Canyon im NP Toro-Toro |
Einmal angekommen,
begeisterte er uns auch schon sofort mit einem riesigen Canyon. Der Fluss hatte
sich hier etwa 200m tief in die Felsen gegraben und brachte uns zum Staunen.
Die nächsten Tage verbrachten wir mit Wanderungen am Canyon entlang und in ihn
hinein, mit Erkundungen zu faszinierenden Höhlen, die sich in dem Sandstein
gebildet haben und auf eine Hügelkette hinauf, die uns mehrere Täler
überblicken ließ.
Als nicht nur die
Essensvorräte zur Neige gingen, sondern auch noch das Gas, machten wir kehrt.
Nach drei Tagen vergeblichen Suchens nach Gas wurden wir doch noch fündig und
konnten so endlich wieder kochen, warm duschen und beruhigt weiter zum nächsten
Nationalpark fahren.
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in den Sandsteinhoehlen im NP |
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Blick bei unserer Wanderung |
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Wegsuche im Canyon |
Am Rande dieses Parks
– Nationalpark Amboro – sitzen wir nun bei einem Wasserfall an einem
gemütlichen Feuer und warten darauf, dass die schlammigen Straßen nach einem
regnerischen Tag für uns wieder passierbar werden, damit wir dieses vollkommen
überraschende, wunderbare, überwältigende Bolivien, das wir am liebsten nicht
so schnell wieder verlassen wollen, weiter entdecken können.
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T-Bone am Lagerfeuer! -lecker |
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in den Tropen im NP Amboro |
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hier sitzen wir den Regen aus |
Liebe Grüße Jule und
Steffen
Euch scheint's nicht schlecht zu gehen! Schöne Bilder und Berichte! Da könnte man fast neidisch werden.
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